50 Jahre Forum Großarl

Selbstverständlich waren auch wir bei der Jubiläumswoche in Großarl dabei Und zwar mit neun Teilnehmern und zwei zusätzlichen Workshopleitern. Wir stellten außerdem die meisten Mitarbeiter. Monika hielt ihren Gewürzstrauß-binden-Workshop sogar an zwei Tagen ab! Am Nostalgietag stemmten wir den Ausschank. Aufgrund des heißen Wetters war dieser auch dringend notwendig. Insgesamt war es zwar sehr viel Arbeit, die wir leisteten, aber so können wir mit Stolz zurückblicken auf ein  gelungenes Jubiläumsforum. Herzlichen Dank an alle, die mitgeholfen haben.

 

Hier ist der detaillierte Bericht zum Jubiläumsforum:

Vor 50 Jahren hatte der Gildemeister der Georgsgilde Erich Cevela die Vision eines internationalen Treffens von Gildepfadfindern, zuerst beschränkt auf den Alpe-Adria-Raum, kurze Zeit später bereits gesamteuropäisch, ja sogar weltweit. Eine Woche lang beschäftigten sich in Großarl die Teilnehmer mit relevanten Themen wie z.B. Klimaerwärmung, friedlichem Miteinander, Generationenkonflikt, Umweltschutz u.v.m., meist mit einem sehr prominenten Redner und Impulsgeber (Bundespräsidenten, Europakommissare, Schriftsteller …). Natürlich kam auch das gesellige Miteinander nie zu kurz. In der Blütezeit kamen mehr als 400 Gildepfadfinderinnen und –pfadfinder aus der ganzen Welt ins Großarler Tal. Zuerst im Winter, später in der wärmeren Jahreszeit.

 

 

 

Dieses Jubiläum zu organisieren war der Auftrag des Vorstandes der Pfadfindergilden Österreichs (PGÖ) an den Gildedistrikt Salzburg. Federführend war der langjährige Organisator des Treffens  Helmut Hauer, unterstützt von Markus Schicht und einem großartigen Team von insgesamt gut 30 Mitstreitern.

 

 

 

Nach über einem Jahr der Vorbereitung startete am 27. Mai in der Großarler Kirche die einwöchige Geburtstagsfeier einer weltweit einzigartigen Gildenveranstaltung mit über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 14 Nationen. Sogar  zwei Australier waren dabei. Nach den Ansprachen des Verbandsgildemeisters Michael Gruber, des Großarler Bürgermeisters, der Repräsentanten des Welt-Gildenverbandes und des Organisators Helmut Hauer entzündeten Vertreter jeder Nation eine mit ihrer Nationalflagge geschmückten Kerze. Der Präsident der Salzburger Pfadfinderinnen und Pfadfinder Hans-Georg Keplinger eröffnete schließlich nach dem Segen durch den Großarler Pfarrer feierlich das Forum. Eine Abordnung der Pfadfinderjugend bildete mit Flaggen und Fackeln ein Spalier.

 

 

 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartete ein buntes Programm. Wanderungen in die heimische Bergwelt, sportliche Aktivitäten wie Asphaltstock-  und Zimmergewehrschießen, Mountainbike- und Segway-Touren, ein Konzert der „Comedian Vocalists“, ein Lichtbildervortrag über die Schönheiten Salzburgs und vieles mehr ließen die Zeit schnell vergehen.

 

 

 

Das gemeinsame Abendessen bildete einen täglichen Fixpunkt im Programm. Hier wurden viele Erinnerungen ausgetauscht und neugewonnene Freundschaften gefestigt.

 

 

 

Natürlich stand auch ein Salzburgtag auf dem Programm. Nach einer interessanten Stadtführung  konnte man sich im Heim der Georgsgilde erholen, bevor es zum Empfang des Landes Salzburg in der Residenz kam. Landtagspräsident Schöchl begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einer launigen Rede, ein Kammerkonzert begeistere und nach einem opulenten Büffet ging es zurück nach Großarl.

 

 

 

 

 

Das Gedenken an 50 Jahre Forum wurde am Mittwoch mit der Eröffnung einer umfangreichen Ausstellung eingeläutet. Zahlreiche Exponate, Fotoalben, Logbücher, Filme und Dias ließen die Besucher eintauchen in die Begeisterung der vielen Tausend Teilnehmer der vergangenen Jahrzehnte. Am Donnerstag ging es weiter mit einer Wanderung zu den Denkmälern der Gildepfadfinder im Gemeindegebiet. Ausgehend von der „Grußhand“ mitten im Ort ging es hinauf zum „Europatisch“. Beim „Himmelsknoten“ hoch über Großarl endete das Gedenken mit einem gemeinsamen internationalen Friedensgebet. Hier gab es auch einen kulinarischen Abschluss der Feierlichkeiten. Die Gilde Gföhl mit ihrer Gulaschkanone und die Gilde Mülln mit dem Ausschank kühler Getränke stärkten die Wanderer, bevor es mit Taxibussen wieder zurück ins Tal ging.

 

 

 

Redner des diesjährigen Forumsgesprächs war der Präsident der Vorarlberger Pfadfinderinnen und Pfadfinder Dr. Peter Mück. Sein Thema lautete „Begeisterung“ und er spannte einen Bogen von Begeisterung als Grundlage der ehrenamtlichen Arbeit bis hin zu generationsübergreifendem Miteinander. Es folgte eine angeregte Diskussion.

 

 

 

Am Samstag konnte man sich zwischen acht Workshops entscheiden. Die Wahl konnte schon schwerfallen, ob man lieber „Gerichte mit Geschichte“ kochen wollte, oder lieber doch zum Jodeln und Volkssingen ging. Fotografieren oder Volkstanzen, Gewürzstraußbinden oder Specksteinschnitzen? Pfadfinden mit und ohne Handicap wäre interessant, aber Grillen auch sehr reizvoll. Schließlich fand jeder, was ihm gefiel und am Nachmittag wurden die Ergebnisse der Workshops einem begeisterten Publikum präsentiert.

 

 

 

Beim Gildehall wurde dann viel bedankt durch das Präsidium der PGÖ und die Vertreter der Gemeinde. Helmut Hauer bedankte sich bei der Gemeinde für die immerwährende gute undäußerst entgegenkommende Zusammenarbeit und natürlich auch bei „seinem“ Team. Michael Gruber überraschte durch die Ankündigung, dass man sich in drei Jahren wieder in Großarl treffen wolle, was den Anwesenden sehr gefiel. Eine Fotoschau ließ die Eindrücke der vergangenen Woche noch einmal wach werden, danach ging es zum festlichen Abendessen und zum Tanzabend im Hotel Post. Fulminanter Schlusspunkt war die Feuershow von „Francesco Ricelli“ am Marktplatz mit viel Jonglage, Feuerschlucken und -spucken und bengalischem Feuer.

 

 

 

Nach der Fronleichnamsprozession am Sonntag versammelten sich die Teilnehmer am Marktplatz zu einem Schlusskreis und das das Forum wurde offiziell durch Michael Gruber geschlossen. „Nun Brüder dieses Lebewohl…“ erklang zum letzen Mal. Vielleicht gibt es ein Wiedersehen?

 

                                                                                                                      (Markus Schcht)